Von der Schulliebe zur Prinzessinnen-Hochzeit

Ich war als Kind immer ein großer Fan von Kinderserien in denen es um einen „Prinzen“ geht der seine „Prinzessin“ trifft und auf romantische Art und Weise heiratet. Doch, wie oft, sind solche Ideale nur Surreal – dachte ich zumindest…

Das erste Mal als ich meinen Mann sah war ein Moment, den ich bis heute kein zweites Mal erlebt habe. Ein paar Schritte vom Klassenraum stand ich angelehnt an eine Wand und sprach mit Freundinnen. Dann öffnete sich seitlich eine Glastür die oft als Durchgangsmöglichkeit gesehen wurde und ER kam hindurch – wie in einer Serie von Hannah Montana oder einem Baywatch Abschnitt ist mir alles in Slow Motion vorgekommen. Einfach Surreal.

Durch glückliche Umstände konnten wir uns dann die ersten Tage ein paar SMS (Ok, ich werde alt) hin und her schreiben bis wir unser erstes „Date“ hatten. Für mich war das Wort „Date“ zu der Zeit eine Art Fremdwort, weil ich bis zu dem Zeitpunkt vorher niemand fremdes kennengelernt habe, auch wieder ein seltener und surrealer Moment.

Tag für Tag haben wir uns besser kennen und lieben gelernt. Es wurde ernster, wir wurden älter. Er fing an sich seinem Studium zu widmen und lebte auch öfters mal im Ausland, was viele vergessen ist das Zusammengehörigkeit „nie“ was mit räumlicher Trennung zutun haben sollte. Ich habe viele Beziehungen erlebt, die sich aufgrund der Entfernung auseinander gelebt haben, doch Anziehung überbrückt die räumliche Trennung wie bei zwei gegenpoligen Magneten.

Irgendwann fuhren wir mit dem Auto am kurfürstlichen Schloss in Koblenz vorbei, er zeigte mit dem Finger darauf und sagte: „Irgendwann werden wir hier unsere Hochzeit feiern, versprochen“.

Das Irgendwann kam dann Tag für Tag, Stunde für Stunde immer näher. Dann hatten wir einen Termin mit dem lieben Ferit der die meisten Hochzeiten im kurfürstlichen Schloss organisiert und begleitet. Auch wir hatten die Möglichkeit beide Räume anzuschauen. Beide Räume sind ein absoluter Traum, die Farben, die hohen Decken, die malerischen Böden, es gab selten ein Gebäude das mich auf Anhieb so in den Bann gezogen hatte wie dieses Schloss!

Meine Hochzeit war dann am 11.02.2017

Viele die schon geheiratet haben wissen dieser Tag ist zum Teil von Stress geprägt. Die Nacht zuvor macht man vor lauter Aufregung kein Auge zu. Der Kopf spielt viele verschiedene Szenenarien durch, wie, was, wo, wann passieren könnte, das sehr frühe Aufstehen ist auch kein Balsam für die Seele, es geht früh zum Friseur, dann zum Make-Up, später dann zum Shooting, es hört sich mehr nach einem Job an, als nach reinem Vergnügen.

UND heute sitze ich hier vor meinem Laptop und tippe diese Zeilen, denke an den 11.02.2017 und denke daran, wo einst Fürsten und Könige residierten, durfte ich meine Hochzeit feiern. Ein surrealer Moment.